Grüne Plakate in Bergkirchen 13. Mai 202425. Mai 2024 Wir machen etwas, was sonst wohl kaum ein Ortsverband macht. Wir schreiben auf unsere Plakate, was wir uns zu Europa und zu politischen Themen, die ja auch in Europa mitgestaltet werden, denken. Grünes Plakat mit eigener Handschrift in Bachern. Was haben wir uns dabei gedacht, wenn wir Forderungen wie ‚Ukraine in die EU‘ unter eigenem Logo handgeschrieben zusätzlich auf die Plakate kleben? Zuerst der Umstand, dass uns die Motive vom Bundesverband nicht so überzeugt haben. Von sechs angebotenen haben wir nur drei als tauglich befunden. Und es ist tatsächlich so, dass wir starke eigene Meinungen haben. Der Ortsverband Bergkirchen hat seine Wurzeln in der Asylhilfe, da sind Menschenrechte elementar. Das sollte eigentlich bei allen hier so wichtig sein, aber es hilft ungemein betroffene Menschen zu kennen und nicht nur über sie zu reden. Und eines sollte jeden klar sein. Wenn Russland sich mit seinem Menschenbild noch mehr durchsetzt, werden die individuellen Rechte der Menschen abgeschafft. In totalitären Regimen zählt der einzelne Mensch nichts mehr. Und es sind die Kriege Putins, die uns beeinflussen. Geflüchtete aus Syrien und der Ukraine machen mehr als zwei Millionen Menschen aus, die allein in Deutschland seit etwa 10 Jahren eine Zuflucht gefunden haben. Der Energiepreisschock kam dazu, mit Ansage schon im Spätsommer 2021 als die Gasspeicher, verkauft an Gazprom, nicht befüllt wurden. Mich hat die Abhängigkeit von Ölstaaten schon seit den 80er Jahren gestört. Selbst an die Energiekrise 1973 kann ich mich noch erinnern. Autofreie Sonntage waren möglich. Heute ist nicht mal ein Tempolimit möglich, selbst wenn es signifikant Energie und vor allem Treibhausemissionen einsparen kann.Wir wollen Bürgerenergien, lokal, regional in Bürgerhand. Das wollen wir, weil wir es können. Und es ärgert uns, dass die CSU diese wichtigen Schritte seit 2013 unterbunden hat. Und es macht uns wütend, dass die Energiepolitik der Vergangenheit weiter bis in eine entfernte Zukunft subventioniert werden soll. Europa ist eher bereit, die alten Technologien und ihre Kosten abzuschütteln. Und Bergkirchen ist hier leider nur bedingt ein Vorbild. Die Stimmen, dass Atomkraft helfen würde, das Märchen vom billigen Atomstrom wird munter weiter aufgeführt. Woher das Uran dazu kommen soll, scheint keiner zu wissen. Wir benennen die Probleme! Und sicher ist auch mal eine Forderung zu lesen, die weit von Europa entfernt scheint. Egal, es ist wichtig sich mal auszukotzen. Danke an alle, die da mitziehen. Was erhoffen wir uns von diesem Aufwand? Ganz klar eine Belebung der politischen Diskussion, mehr Interesse an Lösungen, weniger oder besser gar kein Populismus mehr und mehr Mitstreiter in den Parteien. Es ist nämlich wichtig, dass in allen Parteien vernünftige Leute sitzen. Es wäre gut, wenn sich das von unten nach oben durchsetzen könnte. Das ist nämlich schon lange fällig. Werden wir das weiter so machen? Das wird nur geschehen, wenn es nachweislich etwas bringt. Viele denken eh, dass es nichts bringt Plakate aufzuhängen. Und es ist ja tatsächlich so, dass sich die Leute eher darüber aufregen, dass ein Plakat beschmiert oder zerstört wurde, als sich die Inhalte genauer anzusehen. Auch die eigenen. Und mit pessimistischen Ausblick kann es so werden wie heute in Sachsen oder Thüringen. Wer Angst haben muss auf offener Straße verprügelt zu werden, wird zum Wahlkampf einfach abtauchen oder einfach ganz aus dem politischem Leben verschwinden. Umwelttechnisch hat es aber etwas gebracht alte Doppelplakate wieder neu zu bekleben. Das Risiko, dass Teile abfallen, scheint gar nicht so groß. Wenn doch, können wir damit leben. Wir sind keine Marketingmenschen, die tadellos scheinen müssen. Unsere Arbeit ist ehrenamtlich und ehrlich. Auch in unseren Unzulänglichkeiten. Update 25.Mai: Die Plakate an den alten Pappplakaten lösen sich nun doch ab. Regen, Wind und Sonne sind stärker als vermutet. Wir werden wieder austauschen, einfach die alten Plakatständer hinstellen. Entschuldigung an alle, die sich von Plakatresten gestört fühlen. Das war nicht unsere Absicht. Ansonsten, wenn die Plakatständer bis zur Wahl nicht überleben, dann wird das aber nicht dem Regen und dem Wind geschuldet sein. Die eigenen Botschaften bleiben. Stefan Haas, im Mai 2024