Das Hochwasser und der Zeitgeist 2. Juni 20242. Juni 2024 Angekündigt war es spätestens seit Donnerstag, dann kam es und nun ist es eine Weile da, das Hochwasser in Bergkirchen. Von der Maisachbrücke an der Sporthalle mit Blick nach Westen Angekündigt war es seit Donnerstag 1999 oder so. Seitdem kam es 2013 vorbei, wie es jedes Jahrhundert vorbei kommt. Es gibt schon Schwarzweiß-Bilder aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts. Damals mit auffallend wenig Vegetation, warum auch immer. Die Maisach hatte den Landstrich um sie herum überschwemmt. Aber die Ankündigung seit mindestens 20 Jahren heißt, dass mit Erwärmung des Planeten die Häufigkeit von Wetterextremen größer wird. So wenig häufig wie aktuell, werden diese Extreme nie mehr eintreten. Jeder der mit seinem Diesel in die Arbeit fährt, der sein Haus im Winter mit Öl oder Gas heizt, trägt ein Stück dazu bei, dass es kommende Generationen schwer haben. Und zwar alle, das Kohlendioxid in der Atmosphäre verbleibt im Schnitt 1000 Jahre. Dabei ist so ein Molekül sehr klein, minimale Wirkung. Genauso wie der einzelne Mensch (meist) nur minimal dazu beiträgt, diese Moleküle freizusetzen. Da gibt es Scharlatene, die reden einem ein, dass zwei Prozent der Menschheit doch nichts dazu können. Fünfzigmal diese Zahl ergibt 100% und es ist dem Planeten völlig egal, wer von diesen Menschen der acht Milliarden immer nur auf die anderen zeigen. Es wäre gut, wenn das in Demokratien mehr als 50% verstehen und zum Wählen gehen. Es wäre auch toll, wenn in anderen Ländern Diktatoren verstehen, dass es wichtig ist die Erwärmung annährend zu stoppen. Leider haben fast alle diese Typen was mit fossilen Ressourcen am Hut. Außer vielleicht China, ausgerechnet. Maisach noch im Flußlauf Einen Wettlauf mit den Klimaveränderungen, also eine Anpassung, wie das die möglicherweise konservativen und neoliberalen Strömungen (!) vorschlagen, wird wohl kaum gelingen. Noch mehr Leute in THW und Feuerwehr, ehrenamtlich ein Vielfaches an Zeit und Einsatz zu bringen, wie lange soll das gehen? Was nun als zu viel Wasser kommt, kann bald schon wieder ausbleiben, Temperaturen werden im Sommer unangenehm steigen. Das wird vermehrt eintreffen, weil es von der Physik des Planeten und folglich des Klimas nicht anders möglich ist. Energie kann nicht vernichtet werden. Es wird warm, weil die Atmosphäre aufgrund der klimawirksamen Gase (Treibhauseffekt) weniger vom dem wieder abstrahlt, was die Sonne einträgt. Man kann leicht ein Restbudget an CO2 und Äquivalenten errechnen, das noch durch Verbrennung freigesetzt werden kann, um die Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Leider sind wir da schon knapp darüber. Öl, Gas und Kohle sind schon gefördert, es liegen noch gigantische Massen im Boden, mit denen man den Planeten definitiv unbewohnbar machen kann. Vorher passieren aber noch viele kleine unschöne Dinge. Das Hochwasser 2024 ist noch ein kleines. Leider schon mit Todesopfern bei den Rettungskräften. Wie soll es weiter gehen? In einer Woche wird gewählt und ausgezählt. Da bin ich dabei und werde die Antwort erfahren. Stefan Haas, am 2.Juni 2024