Atomkraftwerk Maisach 13. Mai 202426. Mai 2024 Vorab eine wirklich gute Rede aus dem Bundestag aus den Reihen der SPD. In Europa gibt es denn Begriff der Taxonomie, dabei geht es darum was förderwürdig und steuerlich begünstigt sein soll. Im Sommer 2022 wurde in Europa beschlossen, dass das auch Atomkraft sein kann. Hier ein Bericht dazu. Es verwundert nicht, dass Frankreich seinen Einfluss geltend gemacht hat. Denn ohne diese Förderung wäre Atomkraft noch teurer als es jetzt schon ist. EDF France wurde verstaatlicht, mit 64,5 Milliarden Euro Schulden. Ab dieser Stelle wird es auch ironisch … Ich weiß mir nicht mehr anders zu helfen. Aber kommen wir zum Atomkraftwerk Maisach. Vermutlich wäre das keine so große Anlage, denn die Maisach führt nur mäßig viel Wasser mit sich, was die Kühlung im Sommer bei Trockenheit schwieriger macht. Vor allem wenn die Kartoffelbauern Wasser aus der Maisach abpumpen, was schon vorgekommen sein soll. Trockenheit ist zumindest in Frankreich ein besonderes Problem. Ansonsten wäre der Standort aber gut gewählt, von der Jugend bis ins reife Alter sind alle Fans der deutschen Atomkraft. Ich habe das vielfach gehört. Ob dies die CSU entdeckt hat, oder ob sie es bewirkt hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Zweifellos wird sie das Thema weiter bespielen, so lange sie auf so große Begeisterung im Volke trifft. Aber reden wir doch von den vielfach vorgebrachten Vorteilen der Atomkraft. Sie wäre grundlastfähig, also immer verfügbar, billig und vermittelt ein Gefühl von technischer Überlegenheit. Immer verfügbar stimmt freilich nicht, denn wenn der Sommer zu heiß ist, gibt es Probleme mit der Kühlung. In Tschernobyl 1986 war das ein Punkt. In Fukushima 2011 sowieso. Aber gut, ansonsten ist sie immer verfügbar, es sei denn die Anlagen sind in der Überprüfung. Für ausreichend Brennstoff kann gesorgt werden, im deutschen Lingen gibt es eine Brennelementfertigungsanlage die aus Uran die Brennstäbe macht, die zu den unterschiedlichen AKWs und anderen Nutzungen passen. Das muss auch ein Friedensprojekt sein, denn Rosatom (die Russen), sind da mit dabei. Ist ja auch praktisch, denn zusammen mit Kasachstan stellen die Russen 40% des weltweit abgebauten Urans. Geht das alles, gerade in Zeiten wo man sich nicht so gut wegen Angriffskriegen versteht? Offenbar ja, selbst die Amerikaner kaufen in Lingen ein. Und eigentlich ist es ja so, dass gar nicht so viele Reaktoren neu gebaut werden wie alte abgebaut. Das liegt vermutlich daran, dass die Kosten für so ein Werk nur von Staaten getragen werden können. Flamanville heißt der Neubau in Frankreich, über den immerzu berichtet wird. Die ersten Gebäude wurden 2007 gebaut. Irgendwann wird auch Strom erzeugt werden. Davor macht man am besten einen dicken Strich unter die Investitionskosten. Ohne die wäre der Strom gewiss billig. Das betrifft alle Kernkraftwerke die gebaut wurden und im Bau sind. Ohne vom Atommüll zu reden, ich glaube ein Atomkraftwerk bei uns wäre doch Unsinn. Aber man könnte unsere ‚relativ neuen‘, jetzt stillgelegten Anlagen (seit 2011 im Rückbau) wieder reaktivieren. Hausmeister anstellen, dazu ein paar Ingenieure, die Anlage aus dem 20.Jahrhundert läuft sicher wie geschmiert. Sind deutsche Technik und deutsches Blei resistent gegen harte Strahlung? Sicher nicht. Bin gespannt, welcher Minister so ein reaktiviertes Atomkraftwerk wieder einweihen wollte. Das wäre doch der Grund, um einen ehemaligen Verkehrsminister zurück auf die Bühne zu holen. Dafür braucht es Parteisoldaten. Und das ist nicht mal böse gemeint. Es passt zur Kampagne von Söder und Merz. Ok, bisher schaut es gar nicht so rosig aus für die Pläne der Union. Aber jetzt kommt der Clou, neuere Anlagen werden ihren Brennstoff selbst erbrüten. Also anders als die Testanlage 1982 in Kalkar, wo das doch nicht geklappt hat. Irgendwas mit Plutonium wird dennoch herauskommen. Ironie Ende … Ok, mag ja sein, dass eine Technologie der Zukunft uns den strahlenden Atommüll abnimmt. Aber heute und für die Probleme der nächsten 50 Jahre hilft uns Atomkraft nicht weiter. Ob alt oder neu, die Anlagen lassen sich einfach nicht gut steuern. Gute Energietechnik macht sich daran fest, dass man die Lastspitzen im Verbrauch gut abdeckt. Atomkraft ist dafür komplett ungeeignet. Und sie ist technisch und wirtschaftlich wenig kompatibel mit erneuerbaren Energien. Um nicht weiter auf Gas zu setzen (was für einige Jahre kaum vermeidbar ist), ist es besser in moderne Speichertechniken zu investieren. Da sind Lösungen greifbar, die sich regional und mit echter Unabhängigkeit umsetzen lassen. Mit Arbeitsplätzen in der Forschung, in Hochtechnologie bis zum modernsten Handwerk mit richtiger Zukunft. Aber gut, wir werden sehen, wo man dann die Investitionen tatsächlich einsetzt. Es geht um hunderte Milliarden Euro. Stefan Haas, im Mai 2024